Fleischermeister, staatlich geprüfter Techniker für Lebensmitteltechnik und Landeslehrlingswart des Fleischerverbands Niedersachsen/Bremen.

Ausbildung und dann!? Welche Karriere-Möglichkeiten haben gelernte Fleischer*innen und Fachverkäufer*innen?

Der für viele naheliegende Karriereschritt nach der Ausbildung ist, den Meistertitel zu erwerben. Die Weiterbildung dauert durchschnittlich drei Monate in Vollzeit. Danach können sich Absolvent*innen selbstständig machen, Nachwuchskräfte ausbilden oder in angestellter Führungsposition arbeiten. Fleischer*innen wie Fachverkäufer*innen können sich nach ca. einem Jahr Berufserfahrung auch dafür entscheiden, ein zweijähriges Studium zum*zur staatlich geprüften Lebensmitteltechniker*in zu absolvieren. Noch höher angesiedelt ist der Betriebswirt des Handwerks. Ziel dieses Lehrgangs ist es, Kernkompetenzen der Betriebsführung weiter auszubauen und zu vertiefen. Wer nach der Ausbildung lieber etwas mehr Erfahrung sammeln möchte, kann sich im Rahmen von kürzeren Seminaren und Weiterbildungen berufsbegleitend zur Fachkraft für Lebensmittelsicherheit oder Tierwohl fortbilden. Diese zusätzliche Qualifikation wirkt sich dann natürlich auch positiv auf den Verdienst aus. Für Fleischerei-Fachverkäufer*innen, die leitende Aufgaben übernehmen, selbstständig eine Filiale führen und Verkaufslehrlinge ausbilden wollen, ist die Weiterbildung Verkaufsleitung eine Überlegung wert. Hierbei werden insbesondere kaufmännische Aspekte thematisiert.

Ist auch ein Studium möglich?

Ja, klar. Über den 2. Bildungsweg können Fleischermeister*innen wie auch Lebensmitteltechniker*innen an Uni oder Fachhochschule studieren – auch ohne Fachhochschulreife. Einer meiner Kollegen aus der Techniker-Ausbildung hat den Diplomingenieur angeschlossen und ist heute Doktor der Fleischwirtschaft.

Wie sieht es mit Zuschüssen und anderen Fördermöglichkeiten aus?

Die gibt es. Je nachdem, aus welchem Bundesland man kommt, stehen den Absolvent*innen verschiedene länderspezifische Hilfen zur Verfügung. In Niedersachsen können beispielweise bis zu 50 Prozent der Kursgebühren für den Meister übernommen werden. Bundesweit können Nachwuchskräfte des Fleischerhandwerks Meister- und Aufstiegsbafög beantragen. Zusätzlich belohnt die Stiftung für Begabtenförderung Bonn besonders gute Leistungen mit Stipendien. Auch der Fleischerverband Nord honoriert beruflichen Ehrgeiz. Frischgebackene Fachkräfte, die im norddeutschen Leistungswettbewerb auf den ersten drei Plätzen landen, können sich auf ein Preisgeld von bis zu 500 Euro freuen.