Die Fleischermeister*innen-Ausbildung ist eine anspruchsvolle und umfassende Weiterbildung, die handwerkliche Fertigkeiten mit unternehmerischem Wissen verbindet. Sie richtet sich an Fachkräfte, die ihre beruflichen Kenntnisse erweitern und aufsteigen möchten. Mit dem Meistertitel eröffnen sich zahlreiche berufliche Möglichkeiten. Viele Absolvent*innen treten Führungspositionen in bestehenden Betrieben an, übernehmen oder gründen ihren eigenen Fleischereibetrieb. Zudem sind Fleischermeister*innen auch in Ausbildungsstätten gefragt, da sie ihre Expertise an die nächste Generation weitergeben können. Welche Karrierewege Fleischermeister*innen noch einschlagen, zeigen wir im Folgenden.
… zum selbstständigen Betriebsinhaber
Die einfachste Möglichkeit, sich als Fleischer*in selbstständig zu machen, ist über den Meistertitel. Denn in Deutschland besteht Meisterpflicht. Mike Griesch, Fleischermeister aus Hamburg, hat diesen Weg eingeschlagen. Er übernahm die Fleischerei seines Onkels und baute diese nach seinen eigenen Vorstellungen aus. www.metzgers.com
… zum Direktvermarkter
Manchmal wird der Meistertitel aus der Not geboren. Claas Rechten betreibt im Landkreis Rotenburg eine Landwirtschaft. In seiner näheren Umgebung gab es kein Fleischerfachgeschäft, das seine Produkte für ihn vertreiben konnte. Also absolvierte er bei laufendem Betrieb die Ausbildung zum Fleischer und baute eine hofeigene Fleischerei auf. Um diese offiziell betreiben zu können, brauchte er den Meistertitel. www.muellers-hoff.friedhold.de
… zum ausbildenden Bereichsleiter
Auch im Handel hilft ein Meistertitel, um die Karriereleiter weiter hochzusteigen. Christian Nest, derzeit Meisterschüler an der Ersten Norddeutschen Fleischerfachschule und Bereichsleiter bei REWE, möchte sein Wissen gern an junge Nachwuchskräfte weitergeben und selber ausbilden. Das geht nur mit bestandener Meisterprüfung in der Tasche.
… in die Lebensmittelüberwachung
Einstellungsvoraussetzung für die Lebensmittelkontrolleur*in-Ausbildung für Fleischer*innen ist der Meistertitel. Nach der zweijährigen Ausbildung sorgen sie dafür, dass Verbraucher*innen sichere Lebensmittel erhalten. Sascha Grube hat vor Kurzem die Fortbildung am Veterinäramt des Kreises Ostholstein begonnen. Nach jahrelanger Tätigkeit als Fleischermeister freut er sich auf den nächsten Schritt und viele neue Einblick, z. B. im Rahmen eines Praktikums im Landeslabor Schleswig-Holstein. wwww.bvlk.de
… Hochschule
Alle, die eine Meisterprüfung im Handwerk bestanden haben, dürfen seit 2020 ergänzend den Titel Bachelor Professional tragen. Im Zuge der damaligen Neuordnung des Berufsbildungsgesetzes sollte die Terminologie an die Bezeichnung akademischer Abschlüsse angeglichen werden. Dennoch: Ein Bachelor Professional ist einem Bachelor of Art (B. A.) oder Bachelor of Science (B. Sc.) nicht gleichgestellt. Handwerksmeister*innen haben gleichwohl die Möglichkeit, ein grundständiges Studium an einer Hochschule zu beginnen – auch ohne Abitur.
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